Von meiner Mutter habe ich viele Sachen gelernt. Dosentomaten mit der Schere zu zerschneiden zum Beispiel. Hefeteig machen. Spannbettlaken ordentlich zusammenlegen. Wunden schnell und kompetent zu versorgen. Mit Hunden umgehen. Was sie mir nie gesagt hat: There’ll be days like this.
Sie hat es mir nicht in dem Sinn gesagt, in dem Van Morrison es gemeint hat, und auch nicht so, wie es für mich und bestimmt auch euch oft ist: Manche Tage sind einfach scheiße. Manchmal ist es einfach so. Manchmal muss man das einfach hinnehmen, ohne sich dagegen wehren zu können. Mit ein bisschen Glück wird es nämlich wieder besser.
Ich hatte heute so einen Tag. Einen eigentlich blöden Tag. Ich bin aus Erfahrung schlau geworden und habe nicht krampfhaft versucht, es besser zu machen.
Also lag ich den ganzen Tag auf dem Sofa, habe ein Buch in einem Rutsch von vorne bis hinten durchgelesen, und habe mir die hübschen Reflexionen angesehen, die mein metallenes Dekotellerchen mit dem Sonnenlicht an die Wohnzimmerdecke gemalt hat.
Ich weiß nicht, ob das einfach ein notwendiger Tag zum Durchatmen war oder ein Nervenzusammenbruch.
Das Buch ist übrigens Silent in the Grave von Deanna Raybourn. Empfehle ich sehr.