Archiv der Kategorie: Voll der Aufreger!

Ich sage euch an den dritten Advent

Und dieses Mal sogar zeitiger als letzten Sonntag! Lob und Beifall bitte in den Kommentaren.

Ich habe den  Feiertagspudel wieder zum Geburtstagspudel (einmal im Jahr) „degradiert“, den Rest des Jahres darf er im dunklen Regal stehen und einfach nur hübsch aussehen. Der Grund? Mir hat der Granatapfel so leid getan, wie er da so ohne Lebenszweck auf dem Couchtisch gelegen war.

... dann drei ...

Habe ich eigentlich schon einmal wegen der Weihnachtsvögel rumgequengelt? Bestimmt habe ich das. Falls nicht, hier die Geschichte in Kurzfassung: Ich liebe diese gläsernen Vögel, die man an den Weihnachtsbaum klipsen kann. Je bunter, desto besser (außer im Fall meiner Weihnachtsamsel, die einfarbig schwarz und  superschön ist).

Ich hab auch ziemlich viele, also etwa zehn Stück – ich nenne das deswegen viele, weil ich noch nie einen eigenen Weihnachtsbaum hatte. Leider sind die Vögel verschollen, was mich sehr traurig macht. Ich hoffe immer noch, sie an Weihnachten bei meinen Eltern aufzutreiben. Und dann kommen sie alle an die Lampe.

Jedenfalls hat meine Mutter mir zum Nikolaus ein Päckchen geschickt, und da waren auch drei Vögel drin. Die hab ich jetzt, in Ermangelung eines Baumes und weil sie so überhaupt nicht an den Adventskranz passen, an meine Wohnzimmerlampe geklipst. Ich finde es wunderschön. Wenn ihr es nicht so toll findet, ist mir das ausnahmsweise mal egal.


Das Bild sieht etwas seltsam aus, weil ich es (natürlich) von unten aufgenommen habe, und dabei (natürlich) gegen das Licht fotografiert habe.

Und hier die obligate lustig/ärgerliche Post-Geschichte:

Ich habe gestern meiner Schwägerin ihr Geburtstagsgeschenk geschickt. In einem Biefumschlag, weil die Geschenkteile klein genug sind und Briefe ja oft einfach viel schneller ankommen als Päckchen und dabei viel billiger sind. Heute komme ich vom Einkaufen nach Hause und finde im Briefkasten: Meinen Brief an meine Schwägerin.

Ja, ich habe die Empfängeradresse (ihre, vorne auf dem Umschlag) und die Absenderadresse (meine, hinten auf dem Umschlag) etwa in gleicher Größe geschrieben.

Aber ist es denn von Postangestellten wirklich zuviel verlangt, sich einen Umschlag anzusehen, und dann die Adresse als Empfängeradresse zu verwenden, die auf der Seite des Umschlags steht, auf dem auch der Hinweis „ZERBRECHLICH“ vermerkt ist? Und auf der, und das würde ich fast für das Knockout-Kriterium halten, auch die Labelfreimachung ist? Wirklich? Ist das zuviel verlangt?

Jedenfalls war es da eine Minute nach zwölf, und ich bin sofort wutentbrannt zur Post marschiert, die samstags bis um 12.30 offenhat, in ihrer unendlichen Güte und Kundenfreundlichkeit. Hat mir nicht viel gebracht, außer dass der Grund für diesen Patzer wohl war: „Ach, da haben die das wieder falschrum hingelegt …“

Außerdem habe ich mir beim Wutmarsch zwei große Blasen erlaufen, und bin zweimal mit dem Knöchel umgeknackst. Das wird sich jetzt noch durch die ganze Woche ziehen – einmal umknacksen heißt nur, dass die Bänder ausgedehnt werden, damit ich noch öfter umknicke.
Yay.

Ein Kessel Buntes

So, mal wieder ein Update. Obwohl ihr es nicht verdient habt, ihr treuloses Gesindel!

Hier kommt keiner mit einem Kommentar aus der Hüfte, aber beim Olschi können mindestens sechs von euch sich aufraffen und kommentieren! Ihr Schokoladenraffzähne!

Ich überlege, ob ich auch ein Gewinnspiel machen soll. Vielleicht mit Plätzchengewinn. Bei unter 10 Teilnehmern verlos ich erst gar nix.

Ja? Nein? Meinungen?

So. Los geht’s. Nee, Moment. Vorher ein Bild meines prachtvollen Geburtstagskuchens:

Der Pudel ist ab sofort mein offizieller Geburtstagspudel. Lügt nicht, ich weiß dass ihr neidisch seid, wegen des kompletten Ensembles. Das Bild gibt es auch in größer. Einfach draufklicken. Und dann nochmal. Nur zu, ich warte so lang.

Jetzt aber.

Ich habe mir am Samstag eine dringend benötigte neue Jeans gekauft. Gestern hab ich sie um 15 cm gekürzt. Doch, es war schon von vornherein die K-Größe. Ich finde, ich müsste wegen der geringen Körpergröße vom Staat irgendeine Sozialleistung beantragen können.

Die Etiketten sind in der Jeans so saublöd eingenäht, dass sie mich heute in der Seite wundgeschliffen haben. Außerdem: Ich hatte wieder den Gürtel mit der fetten Rodeoqueengürtelschnalle an. Die ist so groß, dass sie mir den weichen, empfindlichen Bauch aufschlitzt. Das ist schon die dritte kleidungsbedingte Verletzung innerhalb von drei Tagen. Quasi  der Hattrick der wardrobe malfeasance.

Rein aus Zufall hab ich übrigens die ideale Methode gefunden, aus billigen Lebkuchen hochwertige zu fälschen: Ihr müsst die einfach nur übers Wochenende zusammen mit Mandarinen in der Schreibtischschublade im schattig temperierten Büro liegen lassen. Danach erwarten euch saftige, teuer schmeckende Lebkuchen für den Montagsnachmittagsdurchhänger.

Und ich habe mir zum Geburtstag einen Kindle gekauft. Ich bin verliebt in das Gerät. Das dazugehörige Epos erzähle ich euch morgen. Bezahlt habe ich das übrigens von den edlen Geldspenden meiner Familie und Freunde.

Und  was  mir diese Woche mal wieder aufgefallen ist: Es gibt keine guten Grußkarten für Männer. Das ist eine echte Marktlücke. Und wenn einer von euch demnächst ein florierendes Männergrußkartenunternehmen hat, dann verklag ich den oder die, dass die Schwarte kracht!

Ich hatte ja neulich mal gute vier Wochen kein Fernsehen. Geht auch. Mir hat aber CSI NY gefehlt. Und Castle. Auf alles andere konnte ich aber überraschend gut verzichten.

Hmmm … was kann ich noch sagen?

Für den Kindle hab ich euch einen Extra-Eintrag versprochen … die Geschenke brauchen auch einen …. und ich muss auch noch Bücher laden.

Hm. Das war den Aufwand heute fast nicht wert, oder? Tut mir leid, ich gelobe Besserung!

Bis bald!

Apropos garnix: Bei der Plätzchenverlosung würde ich Schwarz-Weiß-Plätzchen, Haferplätzchen und, vielleicht, Florentiner verlosen. Klingt das lecker?

Qualitätsjournalismus

„Mutter ließ Kind aus Gleichgültigkeit sterben“

Das ist furchtbar, da sind wir uns alle einig. Und gerade bei so sensiblen Themen  ist es gut, wenn sich Journalisten bemühen, ihre Leser so umfassend wie möglich zu informieren.

Darum ist es auch wichtig und richtig, dass die Welt so schonungslos investigativ auch noch die letzten Details offenlegt:

Zum Prozessauftakt räumte die stark übergewichtige Frau, die sich vor den Blitzlichtern der Fotografen und den Kamerateams mit einem Kopftuch verhüllte, die Vorwürfe zum Großteil ein.

Da kann man die Tat doch gleich ganz anders – sprich: endlich korrekt! – in das Gafüge aus Sozialem und Psychischem einordnen, als wenn man nicht wüsste, dass die Mutter dick ist.

Die Chinesen haben einen an der Klatsche

Ich entschuldige mich schon jetzt bei eventuellen chinesischen Lesern meines Blogs, aber ich finde, so als Nation seid ihr nicht ganz dicht. Sogar im internationalen Vergleich mit anderen Ländern.*

Vor kurzer Zeit bin ich im Zuge meiner Recherchen für einen Artikel auf einen Wikipedia-Eintrag gekommen, in dem es um abgetrennte Penisse geht. Nein, ich weiß auch nicht mehr genau, welche enzyklopädischen Vagarien mich dahin gebracht haben, ich gehe aber davon aus dass ich mit der Prostata angefangen habe. In meinem Leben ist erfahrungsgemäß die Prostata die Wurzel allen Übels.

Zurück zu den Penissen.

Beim Stichwort abgetrennter Penis fällt mir, und euch wahrscheinlich auch, Lorena Bobbit ein. Selbstverständlich steht die auch auf der Liste, aber wie einstmals die Olympiade von den Ostblocksportlern dominiert wurde, wird die Abgetrennter-Penis-Liste*** von den Chinesen beherrscht.

Daher meine fundierte Meinung: Mit den Chinesen stimmt doch ganz klar irgendwas nicht.

Heute wurde meine Meinung noch einmal bestätigt. Die Internetseite Jezebel, die oft mal ganz gute, oft auch ganz schwachsinnige Artikel liefert, plärrt:

Angry Midwife Takes Horrifying Revenge on Patient’s Anus

Aha.**

Ich folge also dem angegebenen Link und komme bei English.Eastday.Com heraus, einer bestechend professionellen Internetseite. Quelle für die Geschichte ist, wie könnte es anders sein, Shanghai Daily. Diejenigen von euch, die ein E-Mail-Konto von web.de oder GMX haben, kommen auch in den Genuss der mehr oder weniger interessanten Newsmeldungen. Für die haarsträubendsten Meldungen aus China („Neunjährige Chinesin bringt Mädchen zur Welt!“) ist regelmäßig Shanghai Daily angegeben.

So richtig interessant wird die Sache aber erst, wenn ihr genauso misstrauisch seid wie ich und die Story bei Shanghai Daily sucht – nur leider gibt es die da nie. ****

Ich gehe also wie immer auf die Website von Shanghai Daily, mein Browser kennt die Adress inzwischen auswändig, und lo and behold: Shanghai Daily kennt die Hebammengeschichte! Vermutlich hat die Sache also einen wahren Kern, und damit bestätigt sie nur meine Meinung:

Die Chinesen haben einen an der Klatsche.

* „Internationaler Vergleich ist natürlich schön gesagt, uninternational kann man ein Land natürlich eh nicht vergleichen.

** Ganz abgesehen von der Tatsache, dass die Überschrift den Eindruck erweckt, der Anus der Patientin hätte der Hebamme etwas Rächenswertes angetan!

***Wer bitte ist den so wunderlich, dass er/sie eine Liste von sowas macht? Freak.

**** Ich spiele mit dem Gedanken, auch einfach irgendwelches wüstes Zeugs zu erfinden und als Quelle dafür Shanghai Daily anzugeben. Scheint ja für alle anderen wunderbar zu klappen!

Personenpapierrage

Ihr Lieben. Ich habe heute im Ärzteblatt, dieser Sickergrube der fesselnden Trivialmeldung, eine Meldung über die neuen Gebühren für Personalausweise und Reisepässe gelesen. Die Meldung ist schon von Freitag, ihr wisst zweifellos schon Bescheid, ich wusste es nicht, jetzt tun wir also mal so als wäre das für euch auch neu.

So, die Meldung in Gänze:

BERLIN (dpa). Die Gebühren für den neuen elektronischen Personalausweis stehen fest. Für das neue Dokument müssen künftig 28,80 Euro bezahlt werden. Für unter 24-Jährige kostet der Ausweis nach Angaben des Bundesinnenministeriums vom Freitag 22,80 Euro. Entsprechende Änderungswünsche des Bundesrates seien jetzt in die Gebührenordnung eingearbeitet worden.

Der Ausweis im Scheckkkartenformat wird am 1. November eingeführt. Er enthält einen Chip zur elektronischen Identifizierung. Derzeit kostet ein Personalausweis 8 Euro.

So. Das lassen wir uns jetzt mal auf der Zunge – oder, wer’s lieber mag, auf dem Seelenpansen – zergehen. Ich muss also in Zukunft (mein Personalausweis läuft im Mai 2013 ab, ein bisschen Schonfrist hab ich also noch; Reisepass ist letztes Jahr abgelaufen) gottverdamme 28,80 Euro bezahlen für etwas, das ich haben MUSS. Das kann ich mir nicht aussuchen, der Staat sagt mir, ich MUSS einen Personalausweis oder einen Reisepass haben. Und dafür darf ich zahlen.

Damit die Angestellten in den Stadt- und Gemeindeverwaltungen, die ich ja eh von meinen gottverdammten Steuern bezahle, etwas machen, was sowieso zu ihrer gottverdammten Arbeit gehört.

Gedruckt werden die kleinen Schätzchen in der Bundesdruckerei. Die Bundesdruckerei nennt sich zwar noch protzig so, gehört aber schon lange nicht mehr dem Staat. Aber auch zu den echten Bundesdruckereizeiten hat ein Personalausweis oder Reisepass Geld gekostet. Nur war es damals nicht so frech teuer.

Und dieser Personalausweis, und dieser Reisepass, die ich ja mit Geld bezahlt habe – die bleiben Eigentum der Bundesrepublik Deutschland.

Leck mich am Arsch. Nervt das denn keinen außer mich?

Und wenn ich schon grad mal dabei bin: Ich muss den Personalausweis oder Reisepass auch nicht „mitführen“.  Ich muss einen besitzen. Mitführen muss ich den nur in besonderen Fällen, zum Beispiel wenn ich eine Waffe bei mir trage (dann brauche ich auch noch einen Waffenschein). Ich denke mir mal, auch beim Autofahren brauche ich einen Nachweis, vermutlich reicht aber der Führerschein. Vermutlich.

Ach, und obwohl ich keinen Ausweis mitführen muss, kann ich zur Not festgehalten werden, wenn ich keinen dabei habe, sagt mir die Wikipedia gerade. Ja nee, is klar.

Ergänzung am 10. August: Meine kommentierfreudige, aber kommentarformularscheue Freundin Johanna hat mir erzählt, welchen Aufwand sie und ihr Mann (die Familie lebt aktuell in den Vereinigten Staaten) letztes Jahr treiben mussten, damit die Kinder zu ihren Reisepässen kamen:

Unsere Kinder brauchten letztes Jahr neue Reisepässe – da kommen wir ja nicht drum rum.

Reise nach Houston (ab 6 Jahren muss man persönlich hin, wegen der Fingerabdrücke), Hotel, Kosten für die Pässe, frankierter Umschlag, damit wir nicht zum Abholen noch mal… machen wir ja alles mit.

Aber dass ich bei einer kostenpflichtigen Hotline anrufen muss, um als deutsche Staatsangehörige einen Termin zu vereinbaren, damit wir zur Beantragung der Pässe vorsprechen dürfen – das war bitter. Das hat in etwa 5 Minuten gedauert und 25 Dollar gekostet.

Man sieht: Woanders geht es auch beschissen nervig zu. Die deutsche Verwaltung schlägt auch im Ausland derb zu.