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Total verfahren (und nebenher das Jahr in Zitaten)

Total verfahren – wenn ihr jetzt eine Geschichte erwartet, wie ich mich mal wegen meiner Kartenleseunfähigkeit verfahren habe, dann habt ihr euch getäuscht.

Total verfahren ist nicht nur die Sache mit den Zitaten (ich habe gestern und heute vergessen zu zitieren), sondern auch die Sache mit meiner Wohnung. Speziell mit dem Wohnzimmer.

Zuerst aber schnell die Zitate abarbeiten:

24. April 2012:

To eat well in England, you should have a breakfast three times a day.

William Somerset Maugham

25. April 2012:

Half our life ist spent trying to find something to do with the time we have rushed through life trying to save.

Will Rogers

So.

Ach, und das Zitat von morgen ist unter aller Sau, das gibt es also auch nicht. Nur damit ihr’s wisst.

Zum total Verfahrenen:

Ich konnte mein Wohnzimmer, da die Heizung nicht ausreichend heizt, im Winter kaum nutzen [insert Rumgetue mit Hausmeister und Vermieter wegen eines neuen Heizkörpers; der kam schließlich kurz nachdem ich aus dem Krankenhaus kam]. Im Januar habe ich eines meiner Bücherregale von der Wand weggezogen, um den Schimmel zu bekämpfen. Kurz darauf: Beinbruch. Ich war im Krankenhaus, draußen war es eisig, innen auch, der Schimmel wucherte fröhlich weiter.

Mit eingeschränkter Beinnutzung konnte ich auch, als ich wochenlang zuhause war, nicht viel machen – außer zusätzlicher Unordnung, wenn ich etwas suchte. Die Bücherregale ausräumen, an eine andere Wand stellen, wieder einräumen ging schon mal gar nicht. Also wurde alles immer schlimmer, und inzwischen weiß ich kaum noch, wo ich anfangen soll. Ich muss Möbelstück 1 (niedriges Regal) ausräumen und wegstellen, damit ich an die Stelle Möbelstück 2 (hohes Regal 1) stellen kann. Ich habe aber keinen Platz für die Bücher aus Möbelstück 1, und schon gar keinen Platz, um Möbelstücke 1 und 2 zu manövrieren. Danach müsste ich dann noch Möbelstück 3 (hohes Regal 2 – könnt ihr mir noch folgen?) ausräumen, ebenfalls quer durch das Zimmer bugsieren und einräumen. Auch hier weiß ich nicht, wo ich die Bücher übergangslagern soll. Und überhaupt.

Eine weitere Wand im Wohnzimmer ist noch mit Kartons und einer meiner geerbten Aussteuertruhen vollgestellt, weil ich einfach nichts habe, wo ich den Mist hinräumen könnte. Hier fehlen noch Möbelstücke 4 bis X.

Der Flur: Der noch ungestrichene hintere Teil ist praktisch eine Rumpelkammer; ich habe hier noch Umzugskartons (!!!), in denen teils Werkzeug lagert. Das wollte ich nicht wegräumen, weil ich es ja noch brauche, weil ja noch so viel zu tun ist. Im Zug des Streichens habe ich allerdings schon einige Kartons ausgeräumt und aussortiert. Jetzt habe ich eine Kiste voll mit Sachen zum Weggeben/Wegwerfen, und einen Umzugskarton voller Altpapier. Wie ich den loswerden soll, weiß ich nicht. Es ist einfach so viel!

Ebenfalls im Flur lagert der Spiegel, der im Klo über das Waschbecken kommen soll. Ich schrecke vor der Anbringung zurück, weil er an vier Stellen befestigt wird, diese vier Stellen an der Wand im Klo aber über drei Wandbeschaffenheiten verteilt sind, die noch dazu unterschiedlich hoch sind.

Das Schlafzimmer – Schwamm drüber. Ich habe meinen geliebten Erbspiegel noch nicht angebracht, geschweige denn meine Deckenleuchte. Zwei Umzugskartons stehen auch noch dort, einer voll mit Handtaschen, ein anderer mit Kleidungsstücken, die ich vermutlich aussortiert habe, das ist aber so lange her, dass ich es nicht mehr sicher weiß. Generell müsste mein Schrank aussortiert werden, weil ich außer den Röcken (Winterware), einem Oberteil, zwei Strickjacken und meinen Tchibo-Microfaser-Unterhosen alles hasse und auch alles alt und schäbig ist. Natürlich müsste ich alles Stück für Stück ersetzen, und dafür habe ich weder das Geld noch die Nervenstärke.

Oh ja, und umräumen müsste ich im Schlafzimmer natürlich.

Küche ist auch eine Baustelle. Hier stehen die Möbel noch so, wie die Möbelpacker sie beim Einzug hingestellt haben. Nur das Regal mit den Kochbüchern habe ich neulich aus dem Flur hier hereingeholt. Alles muss anders hingestellt werden, und eine Kommode (die steht aktuell im Keller) muss noch hier hoch. Die Kochzeile hat sinnlose Lücken an den Seiten, die müsste ich sinnvoll mit Regal füllen.

Und natürlich Vorhänge.

Und natürlich die Lampe.

Und natürlich der Balkon, für den ich noch zwei Blumenkästen brauche. Und ein Tischchen.

Immerhin konnte ich mich vorhin aufraffen, das Wohnzimmer wenigstens soweit aufzuräumen, dass ich nicht den Mut verliere. Vielleicht kann ich diese Bücherregale-wechseln-ihre-Wand-Nummer doch durchziehen.

Vorher:

Alles wüst hingestapelt.

Lustigerweise ist dieses Chaos das Ergebnis eine Aus- und Aufräumversuchs. Im Hintergrund: Ausgeräumtes Bücherregal vor schimmliger Wand. Auch die noch vollen Regale müssen von der Außenwand weg, um zukünftige Schimmelbildung zu verhindern. Weil wo kommen wir denn da hin, wenn Mieter in ihrer Wohnung die Möbel einfach da hinstellen, wo sie wollen!

Diese Regal wird ausgeleert und die zwei hohen Regale kommen an die Wand.

Nachher:

Der Wohnzimmertisch ächzt nach wie vor unter der Last der Flora. Immerhin habe ich jetzt den Platz, den ich zum Regalshuffle brauche.

(Bilder habe ich mit dem Handy gemacht)

Und ich bin sogar auf meinen kleinen Hocker geklettert und habe das kaputte Glühbirnchen in der Lampe ausgewechselt! Das war schon seit Januar hin!

Gar nicht so einfach, fußtechnisch.

Das Jahr in Zitaten (heute mit Autocorrect)

Die erste Woche zurück im Büro war ok. Es ist schon ziemlich anstrengend, aber eigentlich weniger wegen der Fußschmerzen, sondern weil ich das Arbeiten nicht mehr gewöhnt bin. Abgesehen davon läuft es gut.

Ich habe zur Rückkehr sogar einen Blumenstrauß bekommen:

 

 

Wegen des Bloggens muss ich mir noch was überlegen, vielleicht vorbloggen – das mit den Handyposts bringt es nicht so, finde ich.

Ach ja, weil das Zitat von heute zwar von Graham Greene, aber trotzdem langweilig ist, folge ich wieder dem ausgezeichneten Rat von Johanna und verwende den Ersatzjoker:

Ich bin natürlich jederzeit und überall eine Befürworterin von Backwerk. Klar. Aber ich kann mir vorstellen, dass rating bisexuals – obwohl ich die Regeln nicht kenne – zumindest die ersten paar Mal doch unterhaltsamer ist.