Natürlich wünsche ich euch allen einen schönen, stimmungsvollen, besinnlichen (oder heiteren, oder beides, je nach persönlchem Geschmack) zweiten Advent.
Ich sitze gerade hier auf dem Sofa, esse Lebkuchen (von meiner Mama handgebacken) und trinke den guten Vanilletee von Mariage Freres.
Das habe ich mir auch mehr als redlich verdient, nachdem ich schon den ganzen Tag letzte Weihnachtseinkäufe tätige (naja, fast letzte) und Weihnachtskarten schreibe.
Ich habe mich in einem meiner seltenen Anfänge von Wahnsinn in die Mailingliste für so einen verschwurbelten Weltverschwörungstheoretikernewsletter eingetragen. Mich nervt ja schon, dass der Versender so vertraulich als „Christoph“ erscheint im Posteingang. Das ist mir fast ein bisschen zu plump intim. Möglicherweise eine Alterserscheinung.
Jedenfalls.
Ich muss mich immer tierisch aufregen wenn ich den Newsletter bekommen (also die zweimal bisher).
Dieses Mal hat er die 100-Affen-Kamelle aus der Schwurbelkiste rausgekramt. Ich brauch nix drüber erzählen, das kann Wikipedia viel besser, komplett mit Entzauberung, aber was mich ja so ärgert sind solche Dinger:
Doch das Überraschendste für die Wissenschaftler war, dass die
„Mode“ Süßkartoffeln zu waschen ÜBER DAS MEHR sprang.
Affenkolonien auf ANDERER INSELN und die Affenpopulation von
Takasakiyama auf dem Festland begannen, ebenfalls ihre
Süßkartoffeln zu waschen.
LERN SCHREIBEN, DU DEPP! DAS HEISST „DAS MEER“! Gna, ich weiß gar nicht wo ich da anfangen soll. „Auf ANDERER INSELN“. Hrmpf.
Herrgottsack. Sogar wenn ich gutrecherchierte Tatsachen bringe, schieß ich meiner Glaubwürdigkeit ohne Rechtschreibung und Interpunktion ins Knie. Bei so albernem Geschwätz wäre das noch wichtiger. Leute wie der bringen den ganzen Berufsstand der Pseudowissenschaftler in Misskredit!
Themawechsel.
Mein Hibiskus meint offensichtlich, Dezember wäre ein guter Moment um mal wieder mit seinen schamlos karibischen Blüten zu protzen.
Apropos garnix. Ich hab gestern meine Schlafzimmervorhänge nochmal ordentlicher umgenäht als beim ersten Mal. Und wieder zeigt sich: Meine heißgeliebte Wohnung ist schief. Ich hatte schon in der Küche diesen Eindruck, als ich meine Lupin-Jalousien angebracht habe. Egal an was man sich orientiert, an der Decke oder an der Fensterkante oder an der Wasserwaage, immer sieht es schlussendlich schief aus.
Eigentlich hab ich das schon beim Streichen der gruselblauen Schlafzimmerwand gemerkt – mein geradliniges Überstreichen ließ immer noch blaue Ränder stehen.
Jetzt also auch bei den Vorhängen wieder das Drama – trotz ausgiebigem Messen, Nachmessen und Prüfmessen – ein Vorhang ist „länger“ als der andere, sprich: stößt auf dem Boden auf. Natürlich kommt man als Wasserwaagenfanatiker mit dieser unheilvollen Kombination aus schiefer Wohnung, IKEA-Vorhangstange und IKEA-Vorhang auf keinen grünen Zweig.
Wahrscheinlich auch wieder so eine Weltverschwörung.
Übrigens bräuchte ich einen Mann im Haus. Es gibt hier Spinnen in der Zimmerecke (ok, EINE Spinne) und der Keller ist mir auch unheimlich. Bewerbungen bitte hier über die Kommentarfunktion oder über aproposgarnix@email.de. Gerne auch mit Referenzen.