Dass ich das auf meine alten Tage noch sagen muss: Ich glaube, ich bin jetzt ein Fan von Kunstnägeln. Tja. So etwas passiert manchmal einfach.
Den Anfang der Kunstnagelgeschichte habe ich bereits gebloggt, jetzt geht es weiter. Sozusagen die Dokumentation eines Langzeitexperiments. Die Bilder dazu gibt es unten als Galerie.
Den Kunstnagel habe ich am 16. Dezember aufgeklebt, er hielt bis zum 24. Dezember. Der eingerissene Naturnagel war da schon einen Hauch mehr rausgewachsen, ich wollte das also nochmal machen, damit ich ihn komplett loswerde.
Den zweiten Kunstnagel habe ich dann, aus meiner reichen Kunstnagelerfahrung schöpfend, nicht ganz so kurz gefeilt. Und lackiert! Mit dem Nagellack „Don’t Speak“ aus der Gwen-Stefani-Kollektion von OPI. Mit 18-karätigen Goldpartikelchen drin. Darüber für mehr Glanz eine Lage Brass Monkey von butter London.
Dieses Mal hatte ich den Nagel viel besser angeklebt, und er hielt dementsprechend länger: Erst am 8. Januar hat er sich abgelöst. Um ehrlich zu sein, er hat sich nicht von selbst ganz abgelöst, er war nur ein bisschen lose. Ich habe den dann einfach unsanft vom Nagel gefetzt, was nicht wehtut, aber aus rein kosmetischen Gründen nicht empfohlen werden kann.
Der Naturnagel konnte im Schutz des Kunstnagels friedlich vor sich hinwachsen, der Riss war auch schon deutlich weiter draußen. Das brutale Runterreißen des Kunstnagels hat den echten Nagel aber nicht schöner gemacht, außerdem hing in den Rissen irgendein Schmutz. Naja. Hände gut gewaschen, Nagel gefeilt, poliert, mit essie Fill The Gap lackiert, und dann sah es fast schon wieder halbpräsentabel aus. Ich muss hier übrigens sagen: Ich bin sonst ein großer Fan von essie-Lacken, aber das Fill The Gap taugt gar nix, das füllt und glättet nix, und es hält auch nicht.
Zwei Stunden später: Schuhe geschnürt, mit dem Nagel hängengeblieben.
So ging das dann ein paar Tage weiter: Schuhe schnüren – Nagel einreißen, Jacke anziehen – Nagel einreißen, Einkaufstasche anfassen – Nagel einreißen, und ich musste einsehen, dass ohne Kunstnagelschutzschild mit dem echten Daumennagel vermutlich gar nichts mehr geht. Rein rissrauswachstechnisch.
Ein paar Tage später habe ich mir also eine neue Packung Kunstnägel gekauft (nicht das French Girl, sondern die neutralen ultra kurzen Nägel – die musste ich dann allerdings zurückbringen und umtauschen, weil die ultrakurzen für meine breiten fränkischen Bratwurstdaumen nicht gibt). Jetzt habe ich Natural Look in ivory.
Dann wie gehabt Nagel aufkleben, mich über die ultraglatte Oberfläche freuen.
Natural Look bedeutet, dass der Rand nicht so knallhart abgetrennt ist wie beim French Girl. Sehr lustig finde ich, dass man in der Nahaufnahme bzw. bei hoher Aufösung sieht, wie sie den Farbübergang zusammengepixelt haben. Oder halt wenn man den Nagel live mit dem echten Auge genau anschaut.
Die Form an sich sagt mir nicht so zu, aber ich habe inzwischen daran gefeilt, und jetzt geht das auch.
Speziell für euch Kunstnagelaficionados habe ich ein Vergleichsbild gemacht, mit French Girl und Natural Look. Die Nägel sehen übrigens so fleckig aus, weil ich die nur schnell mit einem Klecks Alleskleber für das Foto fixiert habe.
Nebenher habe ich tolle Rohrnudeln gebacken, in der Sache mit dem Nichtzahlerkunden so halb gewonnen, ich habe einen Nachttisch gebastelt und Möbel gerückt.