… das sage ich zwar öfter, aber meist fühle ich mich nur geistig zu alt für den jeweiligen Scheiß, nicht körperlich. Heute schon. Was ich gemacht habe? Meine Küche gestrichen.
Das Streichen musste sein, ich hatte (schon seit dem ersten Winter nach Einzug) einen wunderschönen Fall von Fogging. Hört sich an wie eine spezielle Sexpraktik, ist aber leider nicht wirklich geil: Es ist nämlich ein schmuddlig-eklig aussehender Schmutzfilm (schwarz), der sich an die Wände (in diesem Fall weiß) legt. Pro-Tipp: Im Internet liest man manchmal, dass man den feucht wegputzen könne. GELOGEN.
Jetzt endlich kamen notwendige Leidensdruckhöhe, finanzielle Möglichkeiten und verfügbare Zeit zusammen. Ich habe also neulich bei der BayWa einen Eimer Jubelweiss erstanden. 14 Liter. War prompt so schwer, dass ich den nicht selber in die Wohnung hochschleppen konnte, sondern mir helfen lassen musste (von meiner besten Freundin, in High Heels. Ich bin so ein Weichei.).
Am Samstag ging’s dann los. Immerhin wusste ich durch meine üppige Wandstreicherfahrung, dass ich unbedingt vorher frühstücken muss, sonst wird das nix mit einem Tag körperlicher Arbeit auf der Leiter.
Es war trotzdem furchtbar. Ich kann ja überhaupt nichts über Kopf machen, das Problem hatte ich schon oft beim Lampen-Installieren. Egal, ich habe gestrichen, die Decke einmal (muss unbedingt nochmal drüber, so direkt mit dem Kopf oben an der Decke sehe ich nicht, wo ich schon hingestrichen habe. Schon gar nicht, wenn ich weiß auf weiß streiche!) und zwei von vier Wänden. Naja, eigentlich hat meine Küche sieben Wände, die Küchenzeile steht nämlich in so einer Art Nische.
Seltsam war nur, dass die Wände die Farbe buchstäblich aufgesaugt hat. Farbroller in die Farbe, an die Wand … und dann konnte man das „schlorpf“ richtiggehend hören, mit dem die Wand die Farbe einsog. Mir ist zu spät eingefallen, dass man in solchen Fällen mit verdünnter Farbe vorstreichen kann/soll. Der Eimer reicht offiziell für 100 qm, das bezeifle ich jetzt mal.
Aber positiv: Die Farbe überdeckt die eine leicht schimmelfarbene Ecke gut (den Schimmel habe ich schon letztes Frühjahr entfernt, aber man sah halt noch einen Fleck), und auch die gefoggten Stellen sehen mit ein bis siebzehn Schichten Farben wieder aus wie neu.
Zur Illustration:
Das helle Weiß ist die frische Farbe. Das helle Schwarz ist das alte Weiß.
Zur Demonstration habe ich auch einen Falter fotografiert, der auf dem frischen Anstrich leicht zu entdecken ist. Vorher war der perfekt camoufliert (siehe Bild ganz oben).
Kleiner Scherz, ganz so schlimm war’s nicht.
Ich muss also auf alle Fälle noch mal ran, die Decke komplett überstreichen und zwei Wände. An denen stehen aber leider viele, schwere, und empfindliche Möbel, für die muss ich mir Hilfe holen. Dazu kommt, dass ich ja in einer Ecke der Küche meinen Arbeitsplatz einrichten will, deswegen werde ich umräumen, das sollte dann ja sinnvollerweise alles in einem Aufwaschen gehen.
Jetzt brauche ich nur noch einen etwa 130 bis 140 cm breiten Schrank, der sich als Küchen- und Vorratsschrank eignet. Meine Küche ist zwar enorm groß, hat aber wenig Stauraum. Ich dachte zuerst an ein großes Regal, aber etwas mit Türen wäre schon besser. Tipps? Ideen? Anregungen?
Zusammengefasst:
Ich habe Samstag und Sonntag gestrichen, wurde nicht fertig, bin auch mit der Qualität nicht zufrieden, konnte am Samstag abend nur mit Schmerztabletten einschlafen, weil mir Schultern, Ellenbogen und Hände so wehtaten. Auch heute bin ich noch total verspannt. Liegt’s am Alter?
Bin aber trotzdem ein bisschen zufrieden damit, dass ich das jetzt in Angriff genommen habe.
🙂
Ein Gedanke zu „Ich bin zu alt für diesen Scheiß.“
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