Tja, wie das Leben so ist, da gibt man die Zitateserie auf, und dann kommt prompt ein gutes daher. Pech. Chance vertan, Zitate! Aber zurück zum eigentlichen Thema: mich.
Mein Tag war heute nicht so toll. Ich habe, wie schon lange geplant war, mein Wohnzimmer gestrichen. In Grapefruit #5, einer SUPERTOLLEN Farbe. Das lief eigentlich ganz gut, abgesehen davon, dass ich den kleinen Farbroller nehmen musste, weil der Stiel kurioserweise nicht in den großen passte. An der Schimmelwand (ihr erinnert euch vielleicht), die der Hausmeister vor einiger Zeit halbherzig übermalt hatte, fing die Farbe an zu bröckeln.
Das kannte ich ja schon vom Flur: Da blättert ein bisschen was von der alten Farbe ab und bleibt am Roller kleben. Ich dachte: „Ich mach das einfach so wie im Flur, das lockere Zeugs wegbröseln, bis nur noch festes da ist, und dann streichen.“
Tja.
Was das Gebrösel aber zu Tage brachte, wollte ich dann doch nicht überstreichen:
Das bedeutet jetzt wieder ein ewig langes Herumgeziehe mit den Vermietern – wie es schon mit der Heizung war (im Oktober beschwert, im Februar neuen Heizkörper bekommen), und mit der Wand, mit den Türklinken … immerhin hat mir mein neuer Chef ein paar gute Tipps gegeben, und ich werde zusätzlich noch den Mieterbund erwähnen. Vielleicht geht dann was vorwärts.
Gäbe es den Schimmel nicht, wäre die Aktion aber ein echter Erfolg, denn die Farbe ist, wie gesagt, klasse. Weiße Wände, weiße Decke, weißer Boden machen das Wohnzimmer zwar hell, aber auch ziemlich kühl und tot. Das Gelb macht das aber warm und einladend (also wenn man nicht weiß, dass hinter der Farbe die Schimmelinvasion stattfindet!).
Ich bin gerade ziemlich frustriert deswegen. Das ist nur eines der Dinge, die falsch läuft. Ich hatte in den letzten eineinhalb Jahren viele Erlebnisse, die mich immer wieder zurückwerfen. Besonders entmutigend finde ich das, wenn ich gerade etwas gemacht habe, das ich für einen Schritt in die Richtung halte, in die ich gehen will: Mitglied im Fitnessstudio abgeschlossen, Trainingsbeginn 1. Februar? Gute Idee. Aber wir wissen alle, was am 1. Februar stattdessen passiert ist. Bedeutet für mich: Beste Möglichkeit zum Stressabbau weg, von dem vielen Geld ganz zu schweigen (und nein, man kann die Mitgliedschaft nicht einfach mit der Begründung vorzeitig beenden, dass man Schmerzen habe). Naja. Jetzt würde das eh nicht mehr klappen, ich komme immer erst um etwa 19 Uhr nach Hause, da hat sich’s mit Fitnessstudio.
Genauso jetzt: Wohnzimmer gestrichen, damit es für mich wohnlich ist und gemütlich und damit ich mich zuhause wohl und geborgen fühlen kann. Zack, es stellt sich heraus: Aliens haben in meiner Wohnzimmerwand ihren irdischen Brückenkopf gebaut Die Wand ist schimmlig.
Ich bin seit 2008 drei Mal umgezogen. Ich finde, es ist mein gutes Recht, mir eine Wohnung zu wünschen, in der ich mich wohlfühle. Ich habe keine Lust, mich dafür zu rechtfertigen oder mich zu entschuldigen, wenn es mich ankotzt, dass das nicht klappt.
Ich habe in den letzten eineinhalb Jahren zweimal den Job verloren. Klar, jetzt habe ich einen guten Job, einen echt tollen sogar, aber jetzt dauert es halt wieder ein Jahr, bis ich mich halbwegs sicher fühle, und nicht jedesmal, wenn der Chef in meine Richtung sieht, denke „Oh Gott, jetzt feuert er mich.“ Ja, totaler Schwachsinn, ich weiß. Ist aber so. Entlassen werden ist kein schönes Gefühl. Immerhin habe ich meine neue Arbeit sofort im Anschluss an die alte beginnen können, so dass wenigstens finanziell keine Katastrophe daraus wurde.
Auf Facebook habe ich gepostet:
Es kotzt mich an, dass immer was Schlimmes passiert, wenn ich mich gerade mal sicher fühle, und wenn ich etwas mache, um mein Leben zu verbessern, kommt immer was daher, was total außerhalb meiner Kontrolle liegt. 🙁
Ich habe dann gut gemeinte Ratschläge bekommen, dass ich halt meine Denkweise ändern müsse, und/oder mich selber.
Keine Ahnung, wie mir das gegen den Schimmel hilft oder wie das meinem Fuß helfen soll. Und ich will und muss mich nicht ändern, mit mir stimmt alles.
Kunde hat übrigens noch immer nicht gezahlt.
Ha, und grad fällt mir ein, warum ich überhaupt gerade blogge: Ich habe mir gerade die Mutlosigkeit weggeduscht, und dabei ist mir aufgefallen, dass mein Fuß nicht wehgetan hat! Also, er tut ohne Bewegung eh kaum noch weh, aber was ich jetzt meine sind die Nerven. Noch am letzten Mittwoch hat es wehgetan, wenn beim Duschen das Wasser auf den Fuß geplätschert ist. Heute hat es das nicht. Hurra!
Ansonsten war das eine ganz normale Dusche, Duschgel, Shampoo, Schrubbeldings … was habt ihr denn gedacht?
😀
Oh, und letzte Woche habe ich ein neues Kuchenrezept ausprobiert, und das ist ganz gut geworden. Mein Leben hat echt einen Höhepunkt nach dem anderen.
Ein Gedanke zu „Anlässlich meiner Dusche (TMI? Vielleicht.)“
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