Louie hat heute Geburtstag. Er wird 14.
Nach seiner Operation und der Krebsdiagnose im vergangenen Dezember hatte ich furchtbare Angst, dass er mir gleich wegstirbt. Tatsächlich geht es ihm aber momentan besser als je zuvor. Er interessiert sich für alles und ist immer und überall mittendrin. Wenn ich Sachen aus der Handtasche hole, muss er sich das ansehen, und er muss alles inspizieren, was ich esse. Außerdem (wie schon in Vorher-Nachher-Sonntag erzählt) klettert er jetzt noch mehr als vorher auf und in und hinter alles, auf und in und hinter das er irgendwie kommt. Seit neuestem springt er sogar auf die Oberschränke in der Küche.
Sehr schön: Der Gesichtsausdruck. „Vielleicht habe ich das nicht ganz durchdacht.“
Übrigens kommt er auf das Regal, indem er ganz lässig vom Herd aus auf den Oberschrank springt, von da aus geht er aufs Regal und wirft die „Piment d’Espelette“-Dose runter.
Besonders gut gefällt es mir, wenn er oben auf dem Bücherregal sitzt. Hier sitzt er auch noch über den Midnight-Louie-Büchern von Carole Nelson Douglas!
Ich glaube, die haben mich unterbewusst bei der Namensfindung beeinflusst. Ihr erinnert euch vielleicht, dass er früher Lumpi hieß und ich ihn in Tommy umbenannt hatte. Hat uns beiden nicht so gefallen.
Abgesehen vom Höhen-Herumlungern liegt er auch gerne in eigentümlichen Positionen herum, die eigentlich gar nicht bequem sein können. Abends sitzt er beispielweise gerne auf meinem Schoß, oft aber mit dem Kopf nach unten und dem Arsch nach oben. KANN nicht bequem sein. Normalerweise legt er seinen Denkerkopf gern auf einer Stütze ab (Kissen, Türschwelle, mein Arm … ), aber hier ging’s auch mal ohne.
Aus Liebe und auch aus Freude darüber, dass er noch lebt, werde ich ihn nach Strich und Faden verwöhnen. Also halt noch mehr als sonst. Ich habe einen Kuchen gebacken. Der ist zwar eher für mich als für ihn, weil ich mich vermutlich schwer getan hätte, die Geburtstagskerzen in Tunfisch zu stecken (den er anstelle des Kuchens bekommt).
Louie ist seit nicht einmal zwei Jahren bei mir, und ich wusste schon nach zwei Monaten kaum noch, wie es ohne ihn war. Ich könnte jetzt tränenreich und emotional darüber schreiben, was er mir bedeutet, aber ich belasse es in eurem Interesse bei diesem schlichten Satz: Mit Katze ist mein Leben besser als ohne.
Herzlichen Glückwunsch, Louie.