Obacht, das hier ist quasi ein sponsored post! Ich habe seit einiger Zeit den Blogger-Newsletter von Rossmann abonniert. Darin werden neue Produkte vorgestellt, die ich als Zahnarztfrau als Bloggerin gelegentlich auch zum Testen anfordern kann.
Manchmal sind die Produkte für mich keine absoluten Volltreffer, wie beispielsweise die Miracle-Gel-Nagellacke von Sally Hansen, die bei mir genauso gut/schlecht halten wie normaler Nagellack. Einmal ist der Lack schon nach wenigen Stunden buchstäblich von selbst in einem Stück vom Nagel gesprungen. Was zugegebenermaßen spektakulär ist, aber nicht das, was man sich von Nagellack wünscht.
(Ja, ich weiß, das ist ein schlechtes Foto.)
Auf den Zehennägeln hält Lack erfahrungsgemäß viel länger als auf den Fingernägeln, vermutlich weil ich mit den Füßen weder putze noch abspüle. Auf den Füßen hat der Miracle-Gel-Lack daher erwartungsgemäß gut abgeschnitten, vor allem durch den langanhaltenden Glanz.
(Das war alles nur Vorrede.)
Für alle, die nicht gerne lange Texte lesen, fasse ich das Folgende zusammen:
- Ich finde manche andere Blogger schlechter als mich.
- Die Dove-Produktprosa ist furchbar.
- Die Dove-Bodylotion funktioniert wie eine Bodylotion.
- Musik!
Jetzt die Langfassung:
Vergangene Woche habe ich von Rossmann zwei Produkte der neuen Dove-DermaSpa-Serie bekommen: Die Intensiv Verwöhnend³ Body Lotion und die Straffend+ Body Lotion. Die Tuben enthalten jeweils 200 ml, UVP: 4,99 €.
Bilder: Rossmann
Neulich hatte ich den Namen schon einmal gelesen, da stand aber auf der Dove-Seite noch nichts darüber. Also habe ich „DermaSpa“ gegoogelt und bin bei mehr oder weniger hilfreichen Blogeinträgen gelandet.
Da ist mir dann gleich wieder aufgefallen, was mich schon so lange an vielen „Produkttesterblogs“ stört: Sie sind scheiße.
„Selten war ich so neugierig, wie auf das neue Dove, schon die Optik ist beeindruckend. Das Öl (z.Bsp.) ist golden.“
Also ganz anders als gemeines ölfarbenes Öl.
Dass man Informationen des Herstellers übernimmt, schön und gut. Frei erfinden soll man ja nix. Wenn ich aber Sachen lese wie „Bei „Dove DermaSpa“ kommt erstmals die innovative Cell-Moisturisers-Technologie in der Körperpflege zum Einsatz. Ihr kennt sie vielleicht aus der Gesichtspflege. AUßERDEM füllen 12-Hydroxy-Stearinsäuren und hautidentische Wirkstoffe das Feuchtigkeitsdepot auf und regen die Bildung hauteigener Feuchthaltefaktoren an.“, dann geht mir das sprichwörtliche Messer in der Hosentasche auf. Mädel, was schwafelst du denn da? Weißt du überhaupt, was diese innovative Technologie ist? Was ist daran so innovativ? Was sind 12-Hydroxy-Stearinsäuren? Warum soll das gut sein?
Gah.
Über 12-Hydroxy-Stearinsäure beispielsweise findet man mittels einer nur wenige Sekunden dauernden Recherche heraus, dass sie durch Härtung von Rizinusöl gewonnen wird, dass man sie in Schuppenform in 25-kg-Säcken kaufen kann, dass nach Einatmen gegebenenfalls eine Atemspende notwendig sein kann, und dass sie zur Herstellung von Kosmetika und industriellen Schmierfetten verwendet wird. Quasi ein Schmierstoff auf pflanzlicher Basis. Das ist in einer Bodylotion nicht allzu überraschend.
Was sagt Wikipedia?
Ich zitierte aus dem Wikipedia-Eintrag zu Rizinusöl, zur Verwendung in Medizin und Kosmetik:
Äußerlich wird Rizinusöl vor allem bei der Behandlung von Hautschuppen, Narben, Altersflecken und Hämorrhoiden eingesetzt, da es gut in Zwischenzellräume z. B. von Hornhaut eindringt. Gegen Wasser und wasserlösliche Schadstoffe bildet das Öl einen mechanischen Schutzfilm und kann so zur Heilung von Schrunden und Fissuren beitragen.
In der kosmetischen Industrie wird Rizinusöl zur Herstellung von Cremes, Wimperntuschen, Haarbrillantinen, Haarpflegemitteln und Badeölen genutzt.
Hydriertes Rizinusöl:
Bei der Hydrierung wird an die Doppelbindung der Ricinolsäure Wasserstoff unter Verwendung von Raney-Nickel addiert. Die Hydroxygruppe bleibt erhalten und es entsteht ein Fett (Rizinuswachs) mit Schmelzpunkt von 86 °C, das Triglycerid der 12-Hydroxystearinsäure. Letztere wird zur Herstellung von Mehrzweckschmierstoff und für den Automobilbereich, aber auch für Seifen und Kosmetikprodukte verwendet. Teilweise hydriertes Rizinusöl hat einen niedrigeren Erweichungsbereich und wird ebenfalls als Schmierstoff und als Wachs eingesetzt. Etwa 10 % der Weltproduktion von Rizinusöl wird zur Herstellung von Schmierstoffen verwendet.
Ich hänge mich hier mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass das kein absolut revolutionärer Bestandteil für eine Bodylotion ist.
Was kann die Lotion?
Ich habe die „intensiv-verwöhnend“ Bodylotion „intensiv-verwöhnend³“ bisher einmal verwendet. Ich habe mich allerdings nicht an die Anleitung zum Eincremen gehalten („Großzügig in die Haut einmassieren – von den Knöcheln ausgehend bis zur Taille, dann von den Handgelenken zu den Schultern und schließlich auf dem restlichen Oberkörper auftragen.“), vielleicht macht erst diese Technik die geheimnisvolle 3D-Wirkung aus. Die Lotion ist ganz normal lotionig, ich fühle mich eingecremt, der Duft ist mir allerdings ein bisschen zu stark.
Die straffende Bodylotion habe ich bisher nur am Arm getestet, kann zur Wirkung also noch gar nix sagen. Der Geruch scheint mir fast noch ein bisschen stärker zu sein als bei der „verwöhnenden“ Lotion, und ich habe den Eindruck, dass „Satin Gel Textur“ (!!!) einfach nur Marketing-Sprache ist für „zieht arg langsam ein“.
Mein Fazit: Die Lotion ist nicht schlecht. Für meinen Geschmack ist sie aber zu stark parfümiert, so dass ich sie mir bestimmt nicht selbst kaufen werde, zumal ich 5 Euro für 200 ml zu teuer finde.
Das klingt jetzt so, als sei ich kein Dove-Fan. Das stimmt nicht ganz, ich schwöre schon seit Jahren auf die Dove-Flüssigseife für Hände und Gesicht und wasche auch aktuell meine Haare mit einem Shampoo von Dove (im Wechsel mit einem Aldi-Shampoo).
You gotta have skin
Wovon ich tatsächlich kein Fan bin: von der blöden Dove-Werbung. Kein spezieller Spot, die Dove-Werbung im Allgemeinen. Furchtbar. Gefallen hat mir nur die „You gotta have skin“-Werbung, die vor ein paar Jahren lief.
You gotta have skin
All you really need is skin
Skin’s the thing when you’ve got it outside
It helps keep your insides in
It covers your nose
And it’s wrapped around your toes
(Ain’t you glad you’ve got skin)
Hier hört der Song im Spot auf, der Text geht aber eigentlich noch weiter:
And outside you hang your clothes .
Skin is what ya feel at home in.
And without it, furthermore,
Both your liver and abdomen
Would keep falling on the floor.
(And you’d be dressed in your intestine) …
Der Text ist von Allan Sherman, der das Lied hier auch sehr sympathisch und viel zu kurz vorträgt:
Den kompletten Text gibt es bei LyricsFreak. Das Lied gibt es auch von John Lithgow (!!!), erhältlich auf dem Album Singing in the Bathtub.
Ist es nicht schön, dass dieser Blogpost noch ein Happy End hat? Ich bin eben gut.