Zusammengefrickelt.

Zusammengefrickelt ist ein schönes Wort. Ich frickel nicht nur viele meiner Blogposts zusammen, auch mein ganzer Haushalt ist zusammengefrickelt. Eigentlich mein ganzes Leben. Man nimmt eben, was man so kriegen kann.

Im Moment bin ich überdurchschnittlich entspannt, weil ich gerade aus der Dusche komme. Ich habe mir ein Peeling gegönnt – zusammengefrickelt aus Espresso und Duschgel. Wirkt super am Körper, die Dusche sieht halt aus wie Sau. ABER weil ich Orangen-Creme-Öl-Dusche verwendet habe und den guten Schokoladenespresso rieche ich jetzt wie ein leckeres italienisches Gebäck! Mit glitschglatter Haut, dank einer Schicht Kakaobutter – das Thema „Essbares für die Haut“ wollte ich gerne durchziehen bis zum Ende.

Heute habe ich die noch winzig kleinen Sämlinge der Biedermeierakelei gleichmäßig über den Pflanztopf verteilt und im ehemaligen Rosentopf normale Akelei ausgesät (Samenherkunft: der Garten von Freunden). Ich habe meine zweite Ladung Zitruspflänzchen und meine befriedigend wüchsige Krauseminze umgetopft.

Krauseminze

Dann habe ich die Katzen von urlaubenden Freunden gefüttert. Offenbar wurden die Katzen nicht darüber informiert, dass jemand zum Dosenöffnen abgestellt wurde, denn die hatten sich schon selbst was zu Essen besorgt.

Katzenfutter

 

In den letzten Tage habe ich:

  • aus den Lampen in Klo, Flur und Küche die Fliegenleichen entfernt und die Lampen abgespült
  • in der Küche endlich die Bohrlöcher an der Decke zugespachtelt, wo die alte Lampe befestigt war
  • eine meiner legendären Lupin-Jalousien angebracht (danke, Montagekleber!) (ist es normal, dass ich immer zuerst „Bondagekleber“ schreibe?)
  • eine Tischdecke zusammengefrickelt aus einem uralten Stoff aus meinem Vorrat, einer halben Packung ebenfalls vorrätiger violetter Stofffarbe und einer dank vieler gesammelter Rabattgutscheinen stark verbilligt erstandenen Packung blauer Stofffarbe.

Stoff vorher:

Tischdeckenstoff

Fertige Tischdecke:

Tischdecke

Übrigens ist das auch eines meiner zahlreichen brotlosen Talente – Stofffarben freihand mischen und genau zum gewünschten und erwarteten Ergebnis kommen.

Außerdem habe ich eine ganze Ladung „Aussteuer“ gewaschen. Soll heißen: alte Bett- und Tischwäsche. Ganz old school mit Kernseife. Und Wäscheweiß. Bin aber nicht damit an den Fluss runtergegangen, sondern habe es einfach in die Waschmaschine geworfen. Sah schön aus beim Trocknen!

Aussteuer

Ihr wisst ja, dass man in der Urlaubszeit oft ausländisches Geld im Portemonnaie findet. Jetzt IST Urlaubszeit, aber die generelle Austerität macht sich bemerkbar:

Exotenzweieuros

Heute habe ich meinen Wohnzimmertisch auseinandergenommen und weggeräumt.

Vorher: Wohnzimmert mit Tsch

Nachher:

Wohnzimmer ohne Tisch

Sogar die Kamera findet das „Nachher“ besser und gibt die Farben gleich realistischer wieder!

In meine vorletzte Wohnung hat der Tisch super gepasst, aber in dieser ist er die Wurzel allen Unheils. Ganz bestimmt.  Bis ich die perfekte Lösung finde, greife ich auf die Hocker zurück, die schon in meiner vorvorletzten Wohnung als Tische dienten.

Hmm, was hab ich noch?

Ach ja, gestern war ich um meine Stimmung zu bessern im Gartencenter. Ich wollte mich nach einer bestimmten Zimmerpflanze erkundigen, die sie sogar gerade da haben – allerdings viel zu groß und viel zu teuer. Hrmpf. Ich werde mir aus Ikea-Ware eine Alternative zusammenfrickeln.

Beim erneuten Stimmungsverbesserungsversuch daheim fand ich dann den ultimativen Nagellack. Der allerdings 24 Euro kostet. Vermutlich werde ich auch einen Zweitjob annehmen müssen, um wie so viele andere Deutsche meine ungezügelte Konsumlust befriedigen zu können.

Vorher würde ich allerdings gerne einen Erstjob annehmen. Ohne Job ist weiterhin alles scheiße.

Aber immerhin: Gestern habe ich beim Betreuten Bewerben einen Mauersegler gerettet, der sich in unseren Seminarraum verflogen hatte!   Ein schönes Gefühl.

Ich fasse zusammen:

Doof:

kein Job, kein Geld.

Schön:

Vogel gerettet, Pflanzenfreude, neue Tischdecke, Färbespaß und Altstoffverwertung, saubere Wäsche, Mid-Level-Handwerkererfolge, supergepflegte Haut, heute zwei Stunden Katzen gehätschelt (mit Aussicht auf mehrfache Wiederholung in den nächsten Tagen).

Das muss ein paar Tage reichen.

 

3 Gedanken zu „Zusammengefrickelt.

  1. Mit dem Wohnzimmertisch hast Du völlig recht. Das sieht jetzt viel besser aus. Vielleicht könntest Du Dich im Zweitjob ja auch als Tine Wittler bewerben und Wohnungen und Häuser umgestalten? Tine Wittler war ja auch geraume Zeit ohne Job und ist dann mit ihrer Wohnsendung richtig durchgestartet. Soviel Talent wie sie hast Du nämlich allemal. Alles Liebe, Nick

    1. Nick, vielen Dank, das ist sehr nett!
      Und ich könnte sogar Tine Wittlers abgelegte Klamotten auftragen!! Bisschen kürzen, BANG, billig produzierte Sendung. 😀

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