Mir macht noch nicht mal mehr das Bloggen Spaß, aber es ist wie Pickel ausdrücken: Es ist nicht das Allheilmittel, aber man ist hinterher erleichtert.
Sortierte Highlights:
Letzte Woche hat die Bildungsträgertante einen Teilnehmer zur Sau gemacht, der „Fehlzeiten“ wegen Arztbesuchen und Physiotherapie hat. Die Termine hat er, wie er schon mehrfach mitgeteilt hat, schon vor der Einweisung in die Maßnahme vereinbart. Das hat die Frau kaum gelten lassen, und ihn strengstens ermahnt, wenigstens für die zukünftigen Termine darauf zu achten, dass sie nicht in der Maßnahmenzeit sind.
Weil man Physio-Termine und Arztbesuche so gut auf Wunschtermine legen kann. Weiß man ja.
Heute war so eine Art Coach zu Besuch beim Betreuten Bewerben. Die Frau ist nett, leider halte ich von den meisten Coaches nichts.
Vormittags zog sich die „Vormittagsrunde“ ewig hin (im Rahmen dieser Runde meinte die eine einzige supersympathische, quirlige und einsatzfreudige Betreuerin, sie könne sich mich gut als Moderatorin bei sonnenklar TV vorstellen). Danach war Pause, dann mussten einige von uns, darunter auch ich, mal wieder ein Formular ausfüllen, für das „Profiling“. Nachmittags wurde dann daraus eine „Eingliederungsvereinbarung“ gestrickt, die wir unterschreiben mussten. Wie immer ohne Bedenkzeit.
Während die Vereinbarungen vorbereitet wurden, zwang uns die Coachette dazu, uns einen Film anzusehen: Peaceful Warrior.
Ich habe in meinem Leben schon viele schlechte Filme gesehen, aber der hier ist schon was ganz Eigenes. Brachial abgedroschen, langweilig vorhersehbar. Wie Karate Kid, nur mit weniger Spaß und ohne die sympathischen Charaktere. Dafür mit mehr esoterischem New-Age-Geschwafel.
Die Sache wurde nicht besser dadurch, dass es mehr ein Hörfilm war – der „Seminarraum“ ist durch seine Glasfront sehr hell, man kann ihn nicht verdunkeln. Dunkel war dafür der Film, sprich: Man konnte nix erkennen. Die Coachette hat deswegen die Szenen simultanerzählt. Gleichzeitig bekamen wir die Interpretation der wichtigsten Stellen: „Es geht um die Angst vorm Scheitern“; „Das ist ein Symbol, das kommt noch öfter vor“; „Es ist drei Uhr nachts“; „Er muss leer werden im Kopf, er muss im Hier und Jetzt leben“.
Danach musste darüber „diskutiert“ werden, es fielen typische Coaching-Bullshit-Bingo-Buzzwords wie „Persönlichkeit entfalten“, „umdenken“, „Focus“, „bla“, „blubb“ und „schwafel“. Ich habe vorhin erst zu einem Freund gesagt, dass ich es förmlich schon spüre, wie morgen das Thema NLP auf uns wartet.
Heute habe ich übrigens auch einen Brief der Arbeitsagentur bekommen: Mir wird bestätigt, dass es in der Sache „abgelehntes Stellenangebot“ zu keiner Sperrzeit kommt.
Die Arbeitsagentur, die eine fiktive Absage sofort dazu verwendet, mir eine Sperrzeit reinwürgen zu wollen, ist übrigens genau die Arbeitsagentur, die für den Mist zahlt, den ich mir zwei Tage in der Woche antue.
Ich hab die Schnauze voll.