Ha. Verarscht. Ist natürlich nix von wegen completely different, das ist höchstens eine minimale Abweichung vom üblichen Programm.
Ich habe ein neues Projekt gestartet: Harry Potter lesen, von vorne bis hinten in einem Rutsch durch.
Leider lese ich langsamer, als ich dachte – angefangen habe ich am Donnerstag abend um 17 Uhr, jetzt (Sonntag, 19 Uhr) bin ich erst am Anfang von Harry Potter and the Order of the Phoenix. Für die Nicht-Potter-Fans: Das ist Band vier von sieben. Meine Leseorgie wird also wohl unterbrochen werden vom Betreuten Bewerben am Dienstag und Mittwoch.
Ein bisschen Zeit habe ich verloren, weil ich zwischendurch ein bisschen DIY betrieben habe. Ich habe Rosmarinsirup gekocht (gedacht ist der für Sommercocktails, ich habe den aber sofort in Salatdressings verwendet, wo er auch sehr angenehm wirkt). Aus irgendeinem Grund dachte ich, der Sirup würde klar bleiben, oder besser gesagt farblos. Klar ist er, farblos … eher nicht. Ist ein bisschen gelblich und sieht deswegen nicht unbedingt lecker aus. Aber egal, der Geschmack ist gut, und die Herstellung denkbar einfach. Ich werde das also demnächst noch einmal machen, und zwar mit Minze. Der wird hoffentlich quietschminzgrün.
Außerdem habe ich mir Handcremestäbchen gebastelt. „Huh?“, werdet ihr jetzt sagen, „Handcremestäbchen? Wasndas?“. Also. Lasst mich die Geschichte am Anfang beginnen.
Ich habe eine große Leidenschaft für die Handpflege. Eine richtig tolle Handcreme (rtH) ist nicht leicht zu finden, aber ein Beispiel für eine rtH ist Tiny Hands von Lush. Das ist wie die Körperpflegeriegel ein mehr oder weniger festes (hängt von den Temperaturen ab) Stück Kakaobutter mit diversen anderen Zutaten. Tiny Hands ist in eine putzige Handform gepresst und ist, wie gesagt, eine rtH.
Mein einziges Problem damit, und mit den anderen Lush-Riegeln: Ich lasse die gerne herumliegen, in Schälchen oder in den Lush-Dosen. Das bedeutet: Je nach Sonneneinfall finde ich das Pflegeprodukt leicht aufgeweicht, deformiert, oder nur noch in Form einer Pfütze wieder vor. In der Dose ist das nicht so schlimm, dekorativ auf einer Muschelschale präsentierte Teile überschwemmen während Hitzeperioden schon mal Tisch, Fensterbank, Boden etc. mit ihrer butterigen Üppigkeit.
Das Schmelzen und Wiedererstarren tut der Pflegewirkung keinen Abbruch, macht die Anwendung aber minimal lästiger. Mein letzter Tiny Hands war in der Dose geschmolzen, nach dem Festwerden musste ich die benötigte Portion also mit Werkzeugen herausbrechen. Das war mir auf Dauer zu blöd, deswegen habe ich das jetzt zusammen mit den Resten diverser Lush-Körperbuttern eingeschmolzen und zu Stäbchen gegossen. In einer Ikea-Eis-Form.
Die fertigen Stäbchen …
… habe ich dann in hand- und dosengerechte Stücke gebrochen, und voilà – ich habe wieder eine perfekt geformte und handhabbare rtH.
Die ich jetzt natürlich im Kühlschrank aufbewahre, sogar ich lerne manchmal aus meinen Fehlern.
Noch lustiger hätte das ausgesehen, wenn ich das in die Sterncheneisformen gegossen hätte, dafür hätte ich aber extra in den Keller gehen müssen. Mach ich nicht so gerne. Allerdings hätte das dann nicht alles so perfekt in die Dosen gepasst, die ich zur Hand hatte.
Ich bin stolz auf mich. Auch beim Kleinscheißbasteln kann man sich sehr freuen, das habe ich neulich bemerkt, als ich den Überzug für meinen Sitzpouf genäht habe. Ich habe deswegen direkt noch andere Basteleien geplant.
Ansonsten gibt es nix Neues. Amsel brütet immer noch. Ich bin immer noch arbeitslos, immer noch sauer auf alles und jeden, immer noch genervt vom Betreuten Bewerben. Einige dieser Dinge hängen ursächlich zusammen.