Nach dem infamen Fahrradklau wollte ich jetzt mal was Heiteres. Ich habe mich also umgesehen, was mich gerade fröhlichglücklichdankbarzufrieden macht.
War gar nicht schwer, was zu finden! Das erste davon hat mich noch dazu sozusagen von selbst gefunden: Meine Nachbarn haben mich gestern abend vom Zug abgeholt und sind mit mir zum Einkaufen gefahren! Einfach so. Weil sie nett sind.
Ich habe meine Ceropegia (deutschen Namen muss ich immer nachsehen, Moment … Leuchterblume) entwirrt. Klingt auf Anhieb eher unspektakulär, ihr müsst euch das aber so vorstellen: Eine Planze mit über zwei Meter langen, recht brüchigen Trieben. Die ich einfach locker um den Topf gewunden hatte, weil ich nicht wusste, wo ich das Luder hinstellen sollte. Das war nach meinem Umzug. Vor einem Jahr …
Ich habe am Mittwoch Stunden damit verbracht, die Angelegenheit zu entwirren, und jetzt steht der Topf ganz links auf meinem Regal an der Wohnzimmerwand, und ganz rechts hängen die Triebe ein bisschen herab; der „Längenüberschuss“ wurde um ein schweres Dekoteil gewickelt, damit nix aufs Sofa herabhängt. Jetzt sieht das noch ein bisschen mager aus, denn die Leuchterblume hat dabei zwangsläufig einige Blätter verloren, das machen wir aber dadurch wett, dass ich ihre Knollen (die bilden sich manchmal an Blattknoten) einpflanze und die Cero dadurch mächtiger wird.
Andere kleine Freuden:
Mein „Farnterrarium“. Ich mag Farn sehr gern, habe aber einfach kein Händchen dafür. Wunderschön finde ich vor allem Frauenhaarfarn, der bei mir allerdings immer einen grauenhaften, langsamen Tod stirbt – deswegen kaufe ich höchstens alle vier Jahre einen. Das ist so der Zeitraum, in dem ich vergesse, warum ich etwas nicht kaufen/tun/anziehen sollte. Vor einiger Zeit (kurz nach dem Ablegen der Krücken, ich kann mich nämlich erinnern, dass ich zum Gartencenter gehinkt bin) habe ich mir doch mal wieder ein kleines Färnchen gekauft, in so einem Minitopf, kaum größer als eine Zwei-Euro-Münze.
Den habe ich dann in einem Anfall von Abenteuerlust in ein Glas gepflanzt (Profis werden im Bild die IKEA-Vase „Rektangel“ erkennen). Beim Einpflanzen war das Kerlchen so klein, dass seine saftiggrünen Wedelchen noch komplett im Glas waren. Jetzt sieht das schon ganz anders aus …
Und gerade sehe ich in einem meiner Pflanzenbücher nach: Es handelt sich hier um einen Büchsenfarn (Davallia). Der mag es wohl sehr gern, wenn er in einem Terrarium gehalten wird, wegen der Luftfeuchtigkeit. Hm. Da hat mich ja mein vor Pflanzen nicht haltmachender Dekowahn unversehens genau richtig gesteuert!
Der Büchsenfarn steht, falls ihr das dem Bild nicht entnehmen könnt, auf einem Regal in meinem Bad. Dort finde ich auch noch andere Sachen, die mir Freude machen: Meine apacare-Zahnpasta (das ist eine von den Zahncremes, die „was draufputzen“), die Dekolleté-Creme „Lovely Jubblies“ von LUSH und die Essential Haircare OI/OIL Absolute Beautifying Tinktur von Davines. Die Creme habe ich natürlich wegen des Namens gekauft, aber das Öl hat sogar eine Geschichte!
Ich bin über Twitter und Facebook mit Hanspeter Männicke befreundet, der Produktmanager bei Davines Germany ist. Irgendwann letztes Jahr verlinkte er einen Text über das OI/OIL:
[…] OI/OIL ist eine wahre Schönheitstinktur, welche aus der Harmonie konträrer Elemente geboren wurde, die sich gegenseitig ergänzen. Inspiration lieferten unter anderem feminine wie maskuline Prinzipien, die die Grundlage des allgemeinen Lebens darstellen. Diese sind verbunden mit der tiefen Bedeutung der kosmischen Kräfte Yin und Yang, welche einen Binärcode und die Wurzel der modernen digitalen Revolution darstellen und schlussendlich das Alfa und Omega jedes Haarbedürfnisses sind. […]
Ich habe ein bisschen über den Text gespöttelt, woraufhin er … mir eine Flasche davon geschickt hat. Glücklicherweise ist es so, dass das Produkt um Klassen besser ist als die Produktprosa, und ich verwende es jetzt schon seit Oktober mindestens zweimal in der Woche. Die Flasche enthält 135 ml, und ihr seht ja, wieviel noch davon da ist. Mehr als einen Tropfen brauche ich nämlich nicht: Ich verwende es nach dem Haarewaschen als Pflege für meine zickige Kopfhaut, wenn die Nagelhäute ganz schlimm aussehen, kann man sich mit dem Öl gepflegt aussehende Hände fälschen, und manchmal nehme ich es sogar für das Dekolleté, einfach so, für den leichten Glanz. Ein echtes Rundumtalent. Und ich schäme mich jedesmal ein bisschen, weil ich vorher so darüber gespottet habe!
Ebenfalls im Bad heitert mich täglich mein grünes Nilpferd auf. Hier schiebt es gerade Wache vor meinen Nagellacken von butter London.
Was ich außerdem mag (inzwischen sind wir auf dem Klo angelangt): Dass austreibende Alpenveilchen aussehen wie Aliens.
Zuletzt will ich euch meine Kuscheldecke vorstellen, ich glaube, die kennt ihr noch nicht. Ich hab sie mir im Winter gekauft, und es stellte sich heraus, dass das ein guter Griff war. Sabine hat sie mir nämlich im Februar ins Krankenhaus gebracht, und ich glaube, ohne die Decke wäre ich verrückt geworden. Die Bettdecken im Krankenhaus waren nämlich total scheiße, hart und schwer und unkuschlig. So kann man nicht gesunden.