VERRECKT DOCH ALLE!

Ja, auch das wieder eine meiner krassen Überschriften. Ich mag die, und ihr mögt die auch, sonst wärt ihr ja nicht hier.

Vor etwas über eine Stunde habe ich Folgendes getwittert:

Ich hoffe alle Callcenterleute VERROTTEN ganz langsam & schmerzhaft von außen nach innen, anfangend bei den Zehen und Fingern!

Falls ich Callcenterleute (nein, die sind mir nicht mal Bindestriche wert!) unter meinen Lesern sind: Sorry. Aber da müsst ihr euch halt mit den Beschissensten eurer Kollegen über den gleichen Kamm scheren lassen; Polizisten und Ausländern geht’s auch nicht anders. Wenn ihr also nicht von der Arbeitsagentur in diesen Job gepfercht wurdet, dann muss ich euch sagen: Ihr seid der eitrige und doch verstopft-furunkelige Ausschlag am Arsch der Menschheit.

Kurz die Geschichte (so kurz ich eben kann. Holt euch ruhig noch erst mal eine Tasse Tee, ich warte so lange):

Mein Telefon klingelt. Im Display keine Nummer, aber ich erwarte einen Anruf von jemandem, bei dem das von Haus aus schon mal vorkommen kann. Ich gehe also ran.

„Guten Abend, hier ist (Name) von (Firma) (und nein, ich anonymisiere nicht, wenn ich die Callcentergeräuschkulisse höre, schalte ich eh immer gleich auf Durchzug). Sie spielen ja bei uns mit, und da wollte ich fragen …“

Ich: bringe sofort mein übliches „Da muss ich Sie gleich unterbrechen, ich spiele nicht mit/bin nicht/will nicht“-Sprüchlein (je nach Sachlage)

(Name): „Doch, ich habe hier die ausgefüllte Anmeldung!“

Ich, lauter: „ICH SPIELE BEI NICHTS MIT!“

(Name): „Doch, das läuft noch bis März und …“

Ich, (Name) unterbrechend: „Ich spiele bei nichts mit, schönen Abend noch!“

(Name), blitzschnell: „Ich wollte nur wissen, ob ich die Verlängerung stornieren soll! Aber wenn Sie das behaupten, dann lass‘ ich das extra weiterlaufen, die unterschrieben Einzugsermächtigung hab ich ja!“*

Ich: lege auf.

Leider war es da schon zu spät für meine gute Laune vom erfolgreichen Arbeitstag.
Ich verwende gerne in Extremsituationen mal die Ausdrücke „Arschsack“ und „Dreckswichser„. Es ist traurig, dass das meine besten Ausdrücke sind, weil die reichen für solches Gesindel gar nicht aus. Auch nicht SumpfnomadeZahnfleischpolack und Achselschweißgurgler. Das wäre eine Beleidigung allen Sumpfnomaden, Zahnfleischpolacken und Achselschweißgurglern gegenüber. Von Schiffschaukelbremsern ganz zu schweigen!

Ich hab mich umgehendst im Chat bei Freundin und Ex-Kollegin Caro beschwert, und meinte: Ich hätte den sofort anschreien und/oder in seiner Männlichkeit beleidigen müssen. Hätte vermutlich auch nichts geholfen, aber ich hätte mich besser gefühlt.

[18:34] Caro: fürs nächste mal merken, zettel nebens telefon legen LOL
[18:34] Alex: Call-Center-Checkliste: 1. Namen verlangen; 2. In der Männlichkeit beleidigen (alternativ bei weiblichen Anruferinnen: sie „fett“ nennen)
[18:34] Alex: LOL
[18:35] Caro: entweder „fett“ oder „boah ey, ich sehs von hier aus, dass ihr nagellack gar nicht zu ihren schuhen passt!“
[18:35] Alex: UUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUH
[18:35] Alex: JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA
[18:35] Alex: DER ist gut!!!!!
[18:35] Alex: *merk*
[18:36] Caro: bitte, ich stells dir gern kostenfrei zur verfügung – aber ab dem nächsten angebrochenen monat kostets dann was, das 14-tägige widerrufsrecht ist übrigens gestern verstrichen

Ich sag’s euch, man ist nirgends vor denen sicher.

*Dass ich an nichts mit Laufzeit teilnehme und keine Einzugsermächtigung unterschrieben habe brauch ich euch nicht zu sagen, oder?

7 Gedanken zu „VERRECKT DOCH ALLE!

  1. bwahahahahahaha GENIAL XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD

    die Trauen sich schon garnich mehr bei mir anzurufen, weil ich nur noch rumschreie und nach 20 sekunden rumgeschreie aufleg ^^.

    1. Tja, da wird man von der guten Erziehung schon echt behindert. Dabei bin ich am Anfang immer extra freundlich, weil das ja ein Scheißjob ist, ich finde ich muss das nicht noch schlimmer machen. Darum lass ich die meist nicht mal ihr ganzes Sprüchlein aufsagen, dann können sie eigentlich auflegen und den nächsten Deppen belästigen. Eigentlich.

  2. Ach du meine Güte, den Zahnfleischpolacken hatte ich völlig verdrängt… der stammt doch auch noch aus unserer gemeinsamen Unizeit, oder? Weißt du da die Geschichte noch dazu? Ich kann mich spontan nur an die Sintigrippe, den Dachs und den Schlüssel erinnern (mein Hirn ist nachweislich auch nicht mehr das Neueste…)

  3. Mann hab ich das vermisst!!! 🙂
    Diese Ironie und dieser Sarkasmus – herrlich! – du solltest unbedingt ein Buch schreiben meine Liebe 😉
    Bin mittlerweile ein fleißiger Leser deines Blogs geworden und freue mich immer wieder über neue lustige Geschichten aus deinem Leben. (Wenn du mir schon nicht mehr den Arbeitstag damit versüßen kannst, dann wenigstens meinen Tag zu Hause)

    Ganz liebe Grüße, ich drück dich
    Melanie

    1. Melaniiiie!!!
      Hallo 🙂
      Freut mich dass du eine Stammleserin bist! Wie geht’s dir denn so, etc.etc.? Das brauchst du übrigens nicht alles hier als Kommentar reinschreiben, E-Mail geht auch: a.preis@web.de
      Und weil ich jetzt weiß, dass du hier liest, dann schreib ich doch noch lieber und fleißiger.

  4. Huhu!!!
    Nachdem ich heute mit Melanie telefoniert habe und sie mich auf deinen Blog aufmerksam gemacht hat, musste ich doch gleich mal den „Der-passt-super-zu-dir-Silvie-Beitrag“ lesen!
    Na, da bin nich ja heilfroh, dass ich nicht mehr im Call- Center arbeite und mich daher auch nicht angesprochen fühle. 🙂
    Wie geht es dir?
    Bussi Silvie

    1. Hallo Silvie!
      Da haben wir aber Glück, gestern hättest du das Blog gar nicht gesehen, weil der Server down war! Und natürlich warst DU eh nicht gemeint mit dem harschen Urteil über Call-Center-Leute. Für meine Freunde gelten in jedem Fall eh ganz andere Regeln 🙂

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